Aus dem Sanella-Album Australien Neuseeland

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Aber ist es nun der Gestank des Waltrans oder der Name dieser Insel, der mich an unangenehme Dinge erinnert - Babbage war ein berühmter englischer Mathematiker -, wohl fühle ich mich hier nicht. Klaus geht es anscheinend ähnlich; denn als wir von Bord des Dampfers, der uns nach Perth bringen soll, auf Carnarvon und Babbage Island zurückblicken, meint er nachdenklich: "Eigentlich haben mir die Wale, die sich im Wasser tummelten, viel besser gefallen, als das, was hinterher kam!"

Der Zinnteller in der Haifischbai

Gegen Abend passieren wir die Dirk=Hartog=Insel, den westlichsten Punkt von Australien. "Hier landete 1616 Dirk Hartog, ein Holländer mit seinem Segelschiff "Eendracht", erzählt uns ein dicker, gemütlicher Weizenfarmer, der auch nach Perth will. "Sicher war er nicht der erste Europäer, der die Küste hier betrat. Denn die Portugiesen und Spanier waren schon vorher an der Nordwestküste gewesen und wahrscheinlich auch hier unten. Aber er war der erste, dessen Namen wir kennen.

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Hartog segelte in die flache, gefährliche Haifischbai hinein und nagelte einen Zinnteller an einen Baum, auf dem sein Name, der Name des Schiffes und der Tag seiner Ankunft stand: 25. Okt. 1616. Das war zwei Jahre bevor in Europa der Dreißigjährige Krieg ausbrach. Und wenn ihr beiden mal nach Amsterdam kommt, dann könnt ihr den Teller im Reichsmuseum stehen sehen!" In Geraldton gehen ein paar Leute von Bord, und weil wir ein paar Stunden Zeit haben, schauen auch wir uns ein bißchen an Land um. Geraldton ist neben Fremantle - dem Hafen von Perth - der wichtigste Hafenplatz der Westküste.

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Von hier führt eine Bahn gut 400 Meilen weit ins Innere hinein zu den großen Schafstationen und den Goldfeldern rund um Wiluna. Vor uns schlendern ein paar Soldaten. Sie haben Emu=Federn an ihren Mützen. Der Emu ist- neben dem Känguruh - wohl das bekannteste Tier Australiens. Im australischen Wappen und auf vielen Briefmarken ist der grauschwarze Vogel mit den kräftigen Beinen und dem langen Hals zu sehen. Als wir wieder an Bord sind, beginnt es zu regnen. Und es regnet immer noch, als wir schließlich in Fremantle einlaufen. Die Süd= und Südwestküste erhält vor allem jetzt im Winter Regen, wenn es bei uns oben in Green Gate knochentrocken ist. Steve steht unten am Kai und winkt. "Hallo!" sagt er nur kurz, als er Klaus und mir die Hand gibt. Und dann geht es mit seinem alten Ford, der aussieht, als würde er nur noch durch die Lichtleitung zusammengehalten, nach Perth. Aber auf der prächtigen Autostraße läuft die alte Mühle ganz ausgezeichnet. Rechts von uns fließt der Swan=River, der Schwanen=Fluß. Plötzlich öffnet sich eine weite Bucht, die von grünen Parks und Gärten umgeben ist. Jetzt bricht auch die Sonne durch die Wolken!

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